Sonntag, 22. April 2012

Ist es ein Mammut, ist es ein Yeti, ist es ein Bär?


Ein verschwommenes Amateurvideo sorgte heute für Aufregung unter Tierliebhabern in aller Welt: zwei Angler, die ein einsames Angelwochenende an einem idyllischen See, tief in den Wäldern Sibiriens gelegen, verbrachten, erblickten am gegenüberliegenden Ufer plötzlich eine grosse pelzige Gestalt. Spontan griffen sie zur Digitalkamera, mit der sie eigentlich ihre Fänge des Tages festhalten wollten („Wissen Sie, wir angeln die Fische ja, um sie hernach gleich zu verspeisen und bei unserem letzten Angelausflug hatte ich plötzlich diesen 40-Kilo-Karpfen am Haken – aber wir hatten keinen Fotoapparat dabei und da wir den Fisch abends am Lagerfeuer doch gleich gegrillt und aufgegessen haben, hat meine Frau mir natürlich nicht geglaubt, als ich ihr von diesem Prachtexemplar erzählt habe. Sie meint, ich hätte doch nur angegeben  und auch die Tatsache, dass ich zwei Wochen lang nichts mehr essen konnte, weil ich noch so pappsatt von diesem Riesenfisch war, konnte sie nicht umstimmen. Ich würde doch nur rumzicken, weil sie nicht auf mein Lügenmärchen reingefallen sei, hat sie gesagt…“), und nutzten deren Videofunktion, um das merkwürdige Wesen in einem kurzen Clip festzuhalten. Bisher konnte die Kreatur nicht identifiziert werden: Skeptiker meinen hier lediglich einen Braunbären zu erkennen, der ebenfalls auf Fischjagd ging.

Andere sprechen vom Yeti: Reinhold Messner kraxelte daraufhin geschwind den tibetanischen Achttausender hinab, von wo man zuletzt berichtet hatte, dass der Yeti dort durch den Schnee getapst sei. Augenzeugen berichteten, der berühmte Bergbezwinger habe während seines Abstieges laut geflucht und geschimpft, dass er nun am völlig falschen Ort auf der Suche nach dem Yeti gewesen sei. Gegenüber den Medien liess er in einem kurzen Statement lediglich verlautbaren, dass dieses Erlebnis nur verdeutliche, dass es zwingend notwendig sei, den Yeti mit einem Peilsender auszustatten, um zu vermeiden, dass Yeti-Interessierte auch zukünftig in völlig falschen Ländern auf Yeti-Safari gingen.

Manfred Eiszeit, der berühmte Mammutforscher des Ausgestorbenen Instituts der renommierten Universität Sankt Fantus ist sich hingegen sicher, eine Unterart des vermeintlich längst ausgestorbenen Urzeitmammuts im felligen Vieh erkannt zu haben: „Körperbau und Haltung lassen darauf schliessen, dass es sich hier definitiv um ein Mammut handelt. Auch die Art und Weise, wie das Tier offensichtlich nach vorbeischwimmenden Fischen schnappte, spricht definitiv gegen einen Bären oder ein uns ansonsten hinlänglich bekanntes Tier.“ Gemeinsam mit naturhistorischen Forschern aus verschiedenen Ländern bereitet die Universität von Sankt Fantus unter Eiszeits Leitung momentan eine Expedition in die sibirische Wildnis vor, um dem Geheimnis des fremden Waldwesens auf den Grund zu gehen. Sie möchten beweisen, dass es sich hierbei tatsächlich um ein Mammut handelt.

Währenddessen plant Reinhold Messner mit einigen befreundeten Bergsteigern ebenfalls die sibirischen Wälder zu durchpirschen: sie möchten den Nachweis erbringen, dass die Mammutforscher auf dem Holzweg sind und auf dem Video kein Mammut, sondern tatsächlich der Yeti zu sehen ist (O-Ton Messner: „Mammut? Ha, null Mammut! Das ist definitiv der Yeti!“). Da die berühmten Kletterer kaum damit vertraut sind, sich auf flachem Boden fortzubewegen, haben sie sich an den berühmten Überlebenskünstler und Survivaltrainer Rüdiger Nehberg gewandt, der sie auf ihrer Tour begleiten und ihnen zeigen wird, wie man aufrecht zwischen Bäumen entlanggeht. Nehberg bezeichnete diese Aufgabe als grosse Herausforderung: „Ich hoffe, ich muss sie nicht ständig davon abhalten, über die Bäume zu klettern anstatt einfach um diese herumzugehen!“ 

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