Ein verschwommenes Amateurvideo sorgte heute für Aufregung
unter Tierliebhabern in aller Welt: zwei Angler, die ein einsames
Angelwochenende an einem idyllischen See, tief in den Wäldern Sibiriens
gelegen, verbrachten, erblickten am gegenüberliegenden Ufer plötzlich eine
grosse pelzige Gestalt. Spontan griffen sie zur Digitalkamera, mit der sie
eigentlich ihre Fänge des Tages festhalten wollten („Wissen Sie, wir angeln die
Fische ja, um sie hernach gleich zu verspeisen und bei unserem letzten
Angelausflug hatte ich plötzlich diesen 40-Kilo-Karpfen am Haken – aber wir
hatten keinen Fotoapparat dabei und da wir den Fisch abends am Lagerfeuer doch
gleich gegrillt und aufgegessen haben, hat meine Frau mir natürlich nicht
geglaubt, als ich ihr von diesem Prachtexemplar erzählt habe. Sie meint, ich
hätte doch nur angegeben und auch die
Tatsache, dass ich zwei Wochen lang nichts mehr essen konnte, weil ich noch so
pappsatt von diesem Riesenfisch war, konnte sie nicht umstimmen. Ich würde doch
nur rumzicken, weil sie nicht auf mein Lügenmärchen reingefallen sei, hat sie
gesagt…“), und nutzten deren Videofunktion, um das merkwürdige Wesen in einem
kurzen Clip festzuhalten. Bisher konnte die Kreatur nicht identifiziert werden:
Skeptiker meinen hier lediglich einen Braunbären zu erkennen, der ebenfalls auf
Fischjagd ging.
Andere sprechen vom Yeti: Reinhold Messner kraxelte
daraufhin geschwind den tibetanischen Achttausender hinab, von wo man zuletzt
berichtet hatte, dass der Yeti dort durch den Schnee getapst sei. Augenzeugen
berichteten, der berühmte Bergbezwinger habe während seines Abstieges laut
geflucht und geschimpft, dass er nun am völlig falschen Ort auf der Suche nach
dem Yeti gewesen sei. Gegenüber den Medien liess er in einem kurzen Statement
lediglich verlautbaren, dass dieses Erlebnis nur verdeutliche, dass es zwingend
notwendig sei, den Yeti mit einem Peilsender auszustatten, um zu vermeiden,
dass Yeti-Interessierte auch zukünftig in völlig falschen Ländern auf
Yeti-Safari gingen.
Manfred Eiszeit, der berühmte Mammutforscher des Ausgestorbenen
Instituts der renommierten Universität Sankt Fantus ist sich hingegen sicher,
eine Unterart des vermeintlich längst ausgestorbenen Urzeitmammuts im felligen
Vieh erkannt zu haben: „Körperbau und Haltung lassen darauf schliessen, dass es
sich hier definitiv um ein Mammut handelt. Auch die Art und Weise, wie das Tier
offensichtlich nach vorbeischwimmenden Fischen schnappte, spricht definitiv
gegen einen Bären oder ein uns ansonsten hinlänglich bekanntes Tier.“ Gemeinsam
mit naturhistorischen Forschern aus verschiedenen Ländern bereitet die
Universität von Sankt Fantus unter Eiszeits Leitung momentan eine Expedition in
die sibirische Wildnis vor, um dem Geheimnis des fremden Waldwesens auf den
Grund zu gehen. Sie möchten beweisen, dass es sich hierbei tatsächlich um ein
Mammut handelt.
Währenddessen plant Reinhold Messner mit einigen
befreundeten Bergsteigern ebenfalls die sibirischen Wälder zu durchpirschen:
sie möchten den Nachweis erbringen, dass die Mammutforscher auf dem Holzweg
sind und auf dem Video kein Mammut, sondern tatsächlich der Yeti zu sehen ist
(O-Ton Messner: „Mammut? Ha, null Mammut! Das ist definitiv der Yeti!“). Da die
berühmten Kletterer kaum damit vertraut sind, sich auf flachem Boden
fortzubewegen, haben sie sich an den berühmten Überlebenskünstler und
Survivaltrainer Rüdiger Nehberg gewandt, der sie auf ihrer Tour begleiten und
ihnen zeigen wird, wie man aufrecht zwischen Bäumen entlanggeht. Nehberg
bezeichnete diese Aufgabe als grosse Herausforderung: „Ich hoffe, ich muss sie
nicht ständig davon abhalten, über die Bäume zu klettern anstatt einfach um
diese herumzugehen!“
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