Dienstag, 8. Mai 2012

Hanni und Nulli sind da!

Das Innengehege war mit einer dicken gemütlichen Strohschicht ausgelegt, der Futtertrog prall mit frischem Heu gefüllt, welches wiederum mit diversen Früchten; vornehmlich saftigen Äpfeln; garniert worden war und auch die Tränke sprudelte regelrecht über vor frischem Wasser: im Zoo Zürch hatte man keine Mühen gescheut, um den heute ankommenden Mammuthanulls einen würdigen Empfang und ein gemütliches Lager zu bereiten. Um 22.30 Uhr rollte am gestrigen Abend der sehnsüchtig erwartete Tiertransport vor den Hintereingang des Zoos, wo sich bereits zahlreiche Schaulustige sowie verschiedene Medienvertreter versammelt hatten, deren Neugier aber bislang unbefriedigt blieb: als das streng bewachte Tor geöffnet wurde, um den Schwertransport einzulassen, achtete man streng darauf, dass keine Unbefugten das Gelände betreten würden. So zogen die Mammuthanulls letztlich vollkommen abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit in ihr neues Heim ein.

Sehnsüchtig wurden die Mammuthanulls von den Fans erwartet


Viele Mammuthanull-Fans hatten sich entschlossen, bis zur regulären Öffnung des Zoos auszuharren und auf dem Vorplatz der Zookassen zu campieren, um morgen früh zu den Ersten zu gehören, die die Schweizer Mammuthanulls bewundern können, wenn sich hoffentlich zumindest eines der beiden Tiere in die Aussenanlage wagt. Wie die Zoo-Direktion bekundete, soll das Elfenbeinhaus, das Innengehege, welches bislang nur den Elefanten und seit heute auch den Mammuthanulls ein warmes Zuhause bietet, während der nächsten Tage geschlossen bleiben: die Tore von der Innen- zur Aussenanlage sollen aber geöffnet bleiben, so dass es den Mammuthanulls überlassen bleibt, ob sie sich bereits den neugierigen Augen der Zoo-Besucher stellen wollen.

Walter Wissenswert, der persönliche Assistent von Manfred Eiszeit, dem wissenschaftlichen Leiter der Mammuthanull-Expedition, suchte die Camper zwei Stunden nach Ankunft der beiden Mammuthanulls auf, um mit ihnen noch ein wenig über die Mammuthanulls zu plaudern und Fragen zu beantworten. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich auch noch einige Pressevertreter vor dem Zürcher Zoo auf. Eine offizielle Pressemitteilung wird allerdings erst am morgigen Vormittag erwartet.

Laut Wissenwerts Aussagen verlief der gesamte Transport weitgehend unproblematisch und, in Zürch angekommen, seien die beiden Mammuthanulls auch gleich neugierig in ihren neuen Stall marschiert: dort haben sie sich erst an den dargebotenen Leckereien erfreut, sich nur ein wenig umgesehen und danach gleich ins frische Stroh gebettet. So gilt für das Mammuthanull wohl Dasselbe wie für den Menschen: reisen macht nicht nur hungrig, sondern vor Allem auch müde.

Auf die Frage, mit welchen Problemen man sich denn während des Transports konfrontiert gesehen hätte, antwortete Walter Wissenswert, dass der Zugtransport während der Aufenthalte in verschiedenen Bahnhöfen doch teils auf immense Menschenmassen getroffen sei, die unbedingt einen Blick auf die tierischen Passagiere hätten werfen wollen. Teils versuchte man die Weiterfahrt des Transportes auch zu verhindern: so blockierten kurz hinter dem Bahnhof einer tschechischen Kleinstadt einige Personen die Gleise, was einen aufwändigen Polizeieinsatz nach sich zog. Jedoch hätte man solche Verzögerungen, die laut Wissenswert zu erwarten gewesen sind, bereits bei der Planung berücksichtigt, so dass man gemäss Plan pünktlich in Zürch ankommen konnte.
Der Transport musste regelmässig pausieren: so bekam das Expeditionsteam nicht nur Zeit, sich die Füsse ein wenig an frischer Luft zu vertreten, sondern vielmehr konnte der Zug so auch neues Futter und Frischwasser für die Mammuthanulls aufnehmen.

Die beiden Mammuthanulls heissen "Hanni" und "Nulli"


Auch die Namen des Mammuthanull-Pärchens verriet Wissenswert den Schaulustigen am Zürcher Zoo: das männliche Mammuthanull hört künftig auf den Namen „Nulli“, während seine Partnerin „Hanni“ genannt wird.

Das Interesse am Mammuthanull ist auf allen Seiten riesig


Am Zürcher Zoo zeigte man sich begeistert von den neuen Zoo-Bewohnern. Auch waren diejenigen, die am dortigen Haupteingang sehnsüchtig die morgige Öffnung erwarten, positiv überrascht, dass sich mit Willi Wissenswert jemand, der eine leitende Position im wissenschaftlichen Expeditionsteam bekleidet, nach dem erfolgten Transport noch an sie wandte und ihnen einen kleinen Bericht erstattete und auch fragen geduldig beantwortete. So sagte Viola B., die bereits am Morgen des siebten Mai vor dem Eingang ihr Lager aufgeschlagen hatte: „Herr Wissenswert hätte auch einfach wortlos nach Hause fahren können. Nach dieser abenteuerlichen Expedition und dem bestimmt auch beschwerlichen Transport muss er auch todmüde gewesen sein. Dennoch hat er sich noch Zeit für uns genommen. Das ist toll, denn so zeigt er, dass er uns hier auch respektiert und uns nicht nur als neugierige Gaffer betrachtet. Im Gegenteil: mir hat das Gespräch mit ihm gezeigt, dass für ihn das gemeinsame Interesse am Mammuthanull im Vordergrund steht!“ 

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