Auch Jacob Portman, noch 15, aber bald schon 16, weiss dies
alles nicht. Aber als er noch ein kleiner Junge war, wollte er unbedingt
Abenteurer werden. Damals erzählte ihm sein Grossvater nämlich Geschichten aus
dessen Kindheit: diese wollte er zu einem grossen Teil glücklich in einem Haus
voller übernatürlich begabter Kinder verbracht haben, die sich gemeinsam
ungeheuren Monstern entgegen stellen mussten.
Doch war sein Grossvater als jüdisches Kind in den Wirren
des Zweiten Weltkrieges nicht bloss auf sicheres Terrain, in ein Kinderheim auf
einer walisischen Insel, gebracht worden und symbolisieren die Monster nicht
just die Nazis? Zu diesem Schluss kommt Jacob, als er grösser wird: Opas
Geschichten sind nichts als abenteuerlich-verzerrte Darstellungen der
Wirklichkeit! Die Fotos, die Jacob vom
Grossvater gezeigt bekam, der mit diesen die Echtheit seiner Erzählungen
unterstreichen wollte, müssen doch einfach gefälscht sein: ein Mädchen, das der
Gravitation widersteht und prinzipiell in der Luft schwebt? Ein Kind, welches
einhändig einen Felsbrocken stemmen kann? Ein Junge, der unsichtbar ist, so
dass man nur seine Kleidung sieht? Ein Kind mit einem zweiten Mund auf dem Hinterkopf?
Das kann doch alles nicht wahr sein – oder doch?
Als sein Grossvater unter merkwürdigen Umständen stirbt,
meint Jacob, der zum Todeszeitpunkt bei ihm ist, im Dickicht ein Monster zu
erkennen. Wie der Grossvater es laut seiner letzten Worte wünschte, beschliesst
Jacob, die Insel aufzusuchen, auf der der Grossvater in seiner Kindheit
wunderliche Dinge mit noch wunderlicheren Menschen erlebt haben wollte.
Auf der abgelegenen Insel erkennt Jacob schnell, dass sein
Grossvater ihn nie belogen hat – und für Jacob beginnt das Abenteuer seines
Lebens, denn plötzlich findet er sich inmitten einer Horde besonderer Kinder
wieder, die von Monstern bedroht werden.
Die komplette Geschichte findet sich, von Jacob erzählt, im
Jugendroman „Die Insel der besonderen Kinder“ (Autor: Ransom Riggs) wieder, in
welchem auch die Fotografien eben jener besonderen Kinder mit den
aussergewöhnlichen Fähigkeiten betrachtet werden können. Dieses Buch, welches
vornehmlich im Fantasy-Bereich anzusiedeln ist, aber auch Elemente aus SciFi
und Mystery bereithält, wurde von anderen Medien schon als eine Art „X-Men mit Kindern“ bezeichnet.
Mammuthanulls oder mammuthanullähnliche Wesen kommen im
Roman im Übrigen nicht vor und auch, obschon Manfred Eiszeit der Zielgruppe
längst entwachsen ist (so wird das Buch Jugendlichen im Alter von 12 bis 16
Jahren empfohlen), las er „Die Insel der besonderen Kinder“ doch auch voller
Begeisterung. Wer abenteuerliche Geschichten mag, die nicht von dieser Welt zu
sein scheinen, obschon sie doch in dieser Welt spielen, der wird „Die Insel der
besonderen Kinder“ sehr mögen.
Das mammuthanullische Urteil von Hanni und Nulli: Prädikat besonders wertvoll!
„Die Insel der besonderen Kinder“ kann bislang auf
sämtlichen ebookreadern gelesen werden, da der Roman neben der regulären
epub-Version auch im mobi-Format für den Kindle von Amazon (jeweils 14,99€) bezogen
werden kann. In der gedruckten Ausgabe ist es bislang lediglich als gebundenes
Buch erhältlich, welches 16,99€ kostet: bestellt man das Buch via Amazon
Deutschland in die Schweiz, wird vom Preis zudem noch die Mehrwertsteuer
abgezogen (der Versand ist ohnehin auch kostenfrei), so dass sich der Preis für
Schweizer Käufer nochmals verringert. Aber natürlich kann man auch diesen
Jugendroman direkt in der Schweiz kaufen: bei Exlibris kostet er aktuell 20,70
SFr, während er bei Weltbild CH für 24,90 SFr (als epub-ebook: 18,10 SFr) zu
haben ist.
Wer nicht so gerne liest, sich die Geschichte aber dennoch
nicht entgehen lassen möchte, kann zudem ein zwischenzeitlich erschienenes
Hörbuch (Preis bei Weltbild CH: 28,90 SFr / bei Weltbild D: 19,99€) erwerben und
sich „Die Insel der besonderen Kinder“ vorlesen lassen. Mit einer Spieldauer
von 428 Minuten, die auf insgesamt 5 CDs verteilt sind, empfiehlt sich das
Hörbuch zudem auch zur Mitnahme auf längeren Autofahrten, zum Beispiel
anlässlich des Familienurlaubes: definitiv ist die Geschichte nicht nur etwas
für den jugendlichen Nachwuchs, sondern auch für die Erwachsenen, die sich
gerne von spannenden Geschichten fesseln lassen. Der Fahrzeuglenker sollte sich
nichtsdestotrotz natürlich weiterhin mehr auf den Verkehr konzentrieren und
nicht zu tief in „Die Insel der besonderen Kinder“ einsinken.
Die Filmrechte liegen übrigens längst bei 20th Century Fox.
Tja, aus Jacob wird auf der Insel der besonderen Kinder nun
ein richtiger Abenteurer; aber so richtig verriet auch diese Geschichte nun
nicht, was einen richtigen Abenteurer denn nun ausmacht und wie man ein echter
Abenteurer wird? Berufung, genetische Veranlagung…? Wessen Chancen gering
stehen, dass er das Abenteurertum im Blut trägt, weil er aus einer langen
Ahnenlinie abenteuerlustiger Menschen abstammt, der kann wohl nur hoffen und
die Augen weiter offen halten: die Mammuthanulls sind nun zwar entdeckt, aber
vielleicht stösst man ja irgendwo noch auf doch nicht längst ausgestorbene,
sondern immer noch quicklebendige Dinosaurier?!
Und wer lieber vom Abenteuer träumt, aber kein grosses
Abenteuer erleben möchte, weil es ihm zu gefährlich erscheint, der sollte halt „Die Insel der besonderen Kinder“ (vor)lesen (lassen) und Jacob in Gedanken bei dessen
grossem Abenteuer begleiten.
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